„Mamma Mia Nehemia“ – oder – 60.000 Bausteine und 80 Kinder
„Moin Moin, das geht an jedes Kind! Die Holzbauwelt beginnt!“ schallt es durch die Kirche. Es ist das Begrüßungslied, das wir lernen und ab heute fünf Tage immer zur Begrüßung singen dürfen.
Später kommt noch das Lied „Mamma Mia Nehemia“ dazu. Es geht darin um einen Mann Namens Nehemia, der einen Plan hat und diesen mit Gottes Hilfe umsetzt.
Es ist der erste Tag der 12. Kinderbibelwoche in der St.-Alexandri-Kirche zu Edagsen. In den Bänken unserer „Baustellenkirche“ sitzen ungefähr 80 Mädchen und Jungen und hören gespannt zu, was Ruth Erichsen, die vom Bibellesebund zu uns gekommen ist, erzählt. Sie erklärt, worum es in dieser Kinderbibelwoche geht und was uns so alles erwartet.
So langsam wird es ein wenig unruhig in den Bänken, wissen doch alle, dass Ruth mit einem Kleintransporter und 90 Kisten voller Holzbausteine angereist ist. Diese Kisten mit insgesamt 60.000 Bausteinen stehen nun verteilt in der Kirche und im Altarraum, der heute ganz anders aussieht: Extra für die Baustelle sind die Bänke, die normalerweise dort stehen, zur Seite geräumt worden. So haben wir viel Platz um Jerusalem und die Stadtmauer, um die es ebenfalls in der Geschichte geht, aufzubauen.
Endlich gibt Ruth, nach Erklärung der Baustellenregeln und Einteilung der Gruppen, das Startzeichen und wir dürfen die Baustelle betreten. Doch bevor es ans Bauen geht, müssen wir erst einmal einen kleinen „Baukurs“ absolvieren, um ein Gefühl für die Steine zu bekommen.
Dann geht es endlich los: Eifrig machen sich die einzelnen Gruppen an die Arbeit. In Windeseile entstehen Türme, Häuser, Ställe, Kirchen und und und.
Als Ruth uns zum Plenum zusammenruft, können wir uns nur schwer von unseren Bauwerken trennen. So viel Spaß macht es.
Im Plenum erzählt Ruth anhand eines Tafelbildes und sehr lustigen Gästen, was Nehemia von seinem Bruder Hanani und seinen Leuten erfährt und wie sehr ihn das aus der Fassung bringt. Die Jerusalemer Stadtmauer liegt nach dem Krieg immer noch in Trümmern, Feinde können jederzeit in die Stadt kommen.
Nach tagelangem Gebet und Fasten berichtet er seinem König und Arbeitgeber Artaxerxes von seiner Not. Und der König lässt ihn nach Jerusalem gehen, um die Stadtmauer wieder aufzubauen. Nehemia bekommt viel Unterstützung von allen Seiten, doch auch die Feinde sind nicht weit.
Es folgt die Kleingruppenphase, in der wir in kleinen Gruppen den Bibeltext der heutigen Geschichte näher kennen lernen und besprechen. Am Schluss wird gemeinsam gebetet. Nach einer weiteren Bauphase treffen wir uns wieder im Plenum, singen unser Segenslied und verabschieden uns für heute.
An den weiteren drei Tagen lernen wir noch weitere Lieder wie den „Bauarbeiter-Rap“, „Nie mehr allein“. Aber auch Klassiker wie „Superstar“ dürfen nicht fehlen.
Wir hören jeden Tag, wie es Nehemia und den anderen Bauarbeitern in Jerusalem erging, was seine Feinde alles planten, zum Glück aber nicht umsetzen konnten und durften Börnie, seinen Chef und Lea, in einem täglichen Anspiel auf dem Bau begleiten. In den Kleingruppen lesen wir in der Bibel, spielen Spiele passend zum Thema und lassen es uns bei Kuchen und Saft gutgehen. Natürlich wächst auch die Stadt Jerusalem und der große Gemeinschaftsturm im Turm unserer Kirche.
Am Freitag haben wir es dann fast geschafft: So gut wie alle Bausteine sind verbaut! Die übrigen werden für den „Baustellentag“ am Samstag aufgehoben. Denn dann dürfen noch einmal alle Gruppen am großen Turm mitbauen und rund um die Kirche verschiedenste Aktionen zum Thema „Baustelle“ erleben.