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Nachricht Kirchengemeinde Eldagsen, 14. Oktober 2018

„Mamma Mia Nehemia“ – oder – 60.000 Bausteine und 80 Kinder

„Moin Moin, das geht an jedes Kind! Die Holzbauwelt beginnt!“ schallt es durch die Kirche. Es ist das Begrüßungslied, das wir lernen und ab heute fünf Tage immer zur Begrüßung singen dürfen.

Später kommt noch das Lied „Mamma Mia Nehemia“ dazu. Es geht darin um einen Mann Namens Nehemia, der einen Plan hat und diesen mit Gottes Hilfe umsetzt.

Es ist der erste Tag der 12. Kinder­bi­bel­woche in der St.-Alexandri-Kirche zu Edagsen. In den Bänken unserer „Baustel­lenkirche“ sitzen ungefähr 80 Mädchen und Jungen und hören gespannt zu, was Ruth Erichsen, die vom Bibellesebund zu uns ge­kommen ist, erzählt. Sie erklärt, worum es in dieser Kinder­bi­belwoche geht und was uns so alles erwartet.

So langsam wird es ein wenig unruhig in den Bänken, wissen doch alle, dass Ruth mit einem Kleintransporter und 90 Kisten voller Holzbausteine angereist ist. Diese Kisten mit insgesamt 60.000 Bausteinen stehen nun verteilt in der Kirche und im Altarraum, der heute ganz anders aussieht: Extra für die Baustelle sind die Bänke, die normalerweise dort stehen, zur Seite geräumt worden. So haben wir viel Platz um Jerusalem und die Stadtmauer, um die es ebenfalls in der Geschichte geht, auf­zu­bauen.
Endlich gibt Ruth, nach Erklärung der Baustellenregeln und Einteilung der Grup­pen, das Startzeichen und wir dürfen die Bau­stelle betreten. Doch bevor es ans Bauen geht, müssen wir erst einmal  einen kleinen „Baukurs“ absolvieren, um ein Gefühl für die Steine zu bekommen.

Dann geht es endlich los: Eifrig machen sich die einzelnen Grup­pen an die Arbeit. In Windeseile ent­stehen Türme, Häuser, Ställe, Kirchen und und und.

Als Ruth uns zum Plenum zusammenruft, können wir uns nur schwer von unseren Bauwerken trennen. So viel Spaß macht es.

Im Plenum erzählt Ruth anhand eines Tafelbildes und sehr lustigen Gästen, was Nehemia von seinem Bruder Hanani und seinen Leuten erfährt und wie sehr ihn das aus der Fassung bringt. Die Jerusalemer Stadtmauer liegt nach dem Krieg immer noch in Trümmern, Feinde können jederzeit in die Stadt kommen.

Nach tagelangem Gebet und Fasten berichtet er seinem König und Arbeit­geber Artaxerxes von seiner Not. Und der König lässt ihn nach Jerusalem gehen, um die Stadtmauer wieder aufzubauen. Nehemia be­kommt viel Unterstützung von allen Sei­ten, doch auch die Feinde sind nicht weit.
Es folgt die Kleingruppenphase, in der wir in kleinen Gruppen den Bibeltext der heu­tigen Geschichte näher kennen lernen und besprechen. Am Schluss wird ge­meinsam gebetet. Nach einer weiteren Baup­hase treffen wir uns wieder im Plenum, singen unser Segenslied und verabschieden uns für heute.

An den weiteren drei Tagen lernen wir noch weitere Lieder wie den „Bauarbeiter-Rap“, „Nie mehr allein“. Aber auch Klassiker wie „Superstar“ dürfen nicht fehlen.

Wir hören jeden Tag, wie es Nehemia und den anderen Bauarbeitern in Jerusalem erging, was seine Feinde alles planten, zum Glück aber nicht umsetzen konnten und dur­ften Börnie, seinen Chef und Lea, in einem täglichen Anspiel auf dem Bau be­gleiten. In den Kleingruppen lesen wir in der Bibel, spielen Spiele passend zum Thema und lassen es uns bei Kuchen und Saft gutgehen. Natürlich wächst auch die Stadt Jeru­salem und der große Gemein­schafts­turm im Turm unserer Kirche.

Am Freitag haben wir es dann fast ge­schafft: So gut wie alle Bausteine sind ver­baut! Die übrigen werden für den „Baustellentag“ am Samstag aufgehoben. Denn dann dürfen noch einmal alle Grup­pen am großen Turm mitbauen und rund um die Kirche verschiedenste Aktionen zum Thema „Baustelle“ erleben.

Zum Familiengottesdienst am Ende der Kinderbibelwoche erreicht der große Turm im Turm eine stattliche Höhe von 3,12 m. Er hat einen Durchmesser von 1,20 m und be­steht aus 415 Schichten Bausteine. Über 9.000 Bausteine wurden hier verbaut!

Auch Jerusalem mit seiner Ober- und Unterstadt darf sich sehen lassen. Ganz hinten steht sogar die Freiheitsstatue. Im Gottesdienst stellt Pastor Flade fest, dass wir mit dieser 12. Kinderbibelwoche in 24 Jahren ein Jubiläum feiern.

Ganz besonders wird die Mitarbeit von Ursel Niedermeier, Susanne Jacob und Bettina Symolka hervorgehoben, die seit den Anfängen organisieren, überlegen, helfen und sämtliche Fäden in der Hand haben. Ein riesiges Dankeschön dafür!

Viel zu schnell ging diese Woche vorbei. So mancher musste sich im Gottesdienst die eine oder andere Träne verkneifen oder kräftig schlucken. Es hat mit Ruth, allen Mitarbeitern, den Konfis, dem Anspiel-, Küchen- und Technikteam und allen voran, mit den Kindern einen riesigen Spaß gemacht.

Ein großes Dankeschön auch an Ruth Erichsen für die Be­geis­terung, ein­drucks­vollen Tafelbilder, vielen neuen Lieder und für die Ruhe und Ge­duld, die auf alle abgefärbt haben