Hauptkonfirmandenunterricht

Monatlicher Blockunterricht und Einbezug konfirmierter Jugendlicher

In vielen Kirchengemeinden wird der Hauptkonfirmandenunterricht heute nicht mehr ausschließlich vom Pastor erteilt, sondern unter Einbezug bereits konfirmierter Jugendlichen (in der Regel ab 15/16 J.).

Vorteile:

  • Einbindung jugendlicher Mitarbeiter (Teamer) in die Konfirmandenarbeit (Für sie bedeutet das Mitverantworten des Konfirmandenunterrichts Vertiefung im eigenen Glauben und Sammeln wertvoller praktischer Erfahrung. Jugendliche fühlen sich gebraucht und wachsen daran in ihrer Persönlichkeit. Ihre Mitwirkung ist ein Teil kirchlicher Jugendarbeit.
  • Der Unterricht wird mit ihnen durch den Pastor vorbereitet. Sie erhalten einen detaillierten Ablaufplan mit Arbeitsanweisungen und Arbeitsblättern zum Durcharbeiten in den Kleingruppenphasen. Die Plenumsphasen gestaltet der Pastor. Nach dem Unterricht erfolgt ein Auswertungsfeedback.
  • Konfirmanden erleben ältere Jugendliche als aktive und freiwillige Mitarbeiter/innen in der Kirchengemeinde. Sie nehmen Vorbildfunktion wahr.
  • Die Anwesenheit älterer Jugendlicher in den Plenumsphasen vermindert Disziplinschwierigkeiten und verstärkt den gemeinsamen Gesang.
  • In Kleingruppen wird der Einzelne stärker wahrgenommen und beteiligt.

Nachteil:

  • Schwächere Beziehung zwischen Pastor und Konfirmand*innen, da sich die Beziehungen mehr auf die jugendlichen Teamer richten. (Gruppenphasen werden nicht vom Pastor kontrolliert.)

Konfirmandenunterricht mit Einbezug jugendlicher Mitarbeiter/innen kann – aus praktischen Gründen – nicht als wöchentliche Einzelstunde erteilt werden. Er muss im Blockunterricht –stattfinden, was in der Regel nur am Samstagvormittag realisierbar ist.

Vorteile:

  • Wegen zunehmend langer Schultage (bis zu 8 Unterrichtsstunden am Tag) ziehen Konfirmand*innen und Eltern den Samstag als Unterrichtstag in der Regel vor.
  • Die Konzentration am Vormittag eines Samstages ist erheblich größer als an einem Nachmittag nach 8 zurückliegenden Unterrichtsstunden in der Schule.
  • Im Blockunterricht (4 Zeitstunden) können Themen eingehender behandelt und intensiver vertieft werden. Abwechselnde Plenums- und Kleingruppenphasen erhöhen den Spannungsbogen eines Vormittags.
  • Der Pastor erhält Freiräume für andere Aufgaben unter der Woche.
  • Das Gemeindehaus ist an den meisten Samstagen ungenutzt.

Nachteile:

  • Sportveranstaltungen können zu Terminkollisionen führen. (Frühzeitige Terminbekanntgabe – bei Anmeldung zum Unterricht – ermöglicht langfristiges sich Einstellen auf die Termine. Versäumnisse eines Konfirmandentages führen zu großer Teilnahmelücke. Bei Unabwendbarkeit müssen zumindest die Arbeitsblätter nachgearbeitet werden.
  • Gelegentlich mangelnde Ernsthaftigkeit in Gruppenunterrichtsphasen.
  • Hoher Arbeitsaufwand für den Pastor, wenn ein Konfirmandentag mit Trauung und Predigtvorbereitung zusammenfällt.