Der Marienaltar in der St. Alexandri-Kirche zu Eldagsen

Unter dem Titel wollen wir in loser Reihenfolge kleine Artikel über die Altarbilder des Marienaltars erscheinen lassen.

Das 6. Altarbild berichtet von der Kreuztragung Jesu. Dem Bild könnte die Stelle aus dem neuen Testament „Johannes 19, 17b“ zu Grunde liegen: „.. und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf hebräisch Golgatha.“

Jesus trägt sein Kreuz auf dem Weg nach Golgatha, der Richtstätte. Deutlich sind die Spuren der Geißelung an seinen nicht bedeckten Körperteilen zu erkennen. Die Dornenkrone sitzt auf seinem Haupt wie eine angepasste Kopfbedeckung. Seine Gestalt scheint unter der Last des Kreuzes zusammen zu brechen.

Vorweg bewegt sich ein Kriegsknecht mit einem Knüppel in der Hand. Seinem vom Schreien verzerrten Gesicht ist anzusehen, wie wichtig er sich vorkommt.

Ein weiterer Kriegsknecht bläst ein Horn. Mit seinen Signalen macht er auf den Todeskandidaten aufmerksam.

 

Hinter Jesus schwingt eine ihn überragende Gestalt eine Geißel, um Jesus anzutreiben. Seine Geißel ist nicht mehr vorhanden. Wird der Standpunkt vor dem Altar ein wenig nach rechts verlagert, erhält diese Gestalt eine andere Bedeutung. Es könnte der Mann aus Zyrene mit dem Namen Simon sein, dem sie das Kreuz aufluden, damit er es hinter Jesus her trage.
(Matthäus 27, 32; Markus 15, 21)

Auffällig ist eine Frau, die links vor Jesus kniet. Nach einer frühen Legende hat sie an schweren Blutungen gelitten. Jesus hat sie von diesem Frauenleiden erlöst. Hier auf dem Weg nach Golgatha erblickt sie Jesus. Sie reicht ihm aus tiefem Mitgefühl ein Tuch, mit dem er sich den blutigen Schweiß aus dem Gesicht wischen kann. Das Tuch saugt jedoch nicht nur den Schweiß aus dem Gesicht des Leidenden auf, sondern hält das wahre Abbild für alle Zeiten fest. Dieses wahre Abbild – „vera ikon“ – hat dieser Frau den Namen „Veronika“ gegeben.

Das 11. Altarbild berichtet von der Himmelfahrt Jesu. Dem Bild könnten die Stellen Lukas 24, 50-53 aus dem neuen Testament zu Grunde liegen:
50 „Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie.
51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit größter Freude
53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.“
Jesu Gestalt entschwindet in dem Rankenwerk des Bildrahmens. Nur die Beine sind zu sehen. Um den Berggipfel herum stehen Jesu 11 Jünger ohne Judas, Im Vordergrund knien 2 Frauen. Maria, die Mutter Jesu, trägt ein dunkles Gewand. Die andere Frau ihr gegenüber ist Maria von Magdala. Sie ist erkennbar an ihrem langen losen Haar. Schwach sind auch die Fußabdrücke zu sehen. Sie werden als Herrgottstritte in der Himmelfahrtskirche auf dem Ölberg bei Jerusalem verehrt.
 

Joachim Krienke

Quellenangabe

Eine ausführlichen Beschreibung mit Fotografien des Marienaltars ist im Buch „1200 Jahre St. Alexandri zu Eldagsen“ erschienen. Es ist im Pfarrbüro erhältlich und kostet 10 €.